Herbst in den Schrammsteinen

Herbst in den Schrammsteinen

Montag, 24. Juni 2013

Kletterwochenende mal anders

Unser Kletterwochenende in Rathen hat inzwischen eine gewisse Tradition und wird lange vorher geplant. Dieses Jahr fand es am 15./16.6.2013 statt. Doch vorher hatte der Wettergott uns wieder eine Sintflut geschickt mit einem Hochwasser der Elbe, welches immer wieder als Jahrhunderthochwasser bezeichnet wird, aber innerhalb eines Jahrzehnts nun zum dritten mal stattfand.
Der Kurort Rathen im Sächsischen Elbsandsteingebirge hat wenig Chancen dem Wasser zu entfliehen. Felsen begrenzen den Flusslauf.
Kurort Rathen, ein idyllischer Ort, sein bekanntester Felsen ist die Bastei, ist natürlich vom Tourismus abhängig. Die Menschen verdienen hiermit ihren Lebensunterhalt.
Das Wochenende war das erste seit vielen Wochen wo das Wetter endlich schön war und es war seit ein paar Tagen auch trocken, so dass auch geklettert werden konnte ( der sächsische Elbsandstein darf nicht beklettert werden, wenn er nass ist).
Aber einfach so mit unserem Kletterzeug an den Menschen vorbei gehen, welche ihre Existenz versuchen zu retten wollten wir nicht.
Wir waren einstimmig der Meinung wenigstens einen Tag unsere Arbeitskraft kostenlos zur Verfügung zu stellen. So bekamen wir zuerst vom Bürgermeister den "Auftrag" diejenigen Abschnitte der Elbwiesen zu beräumen, welche das Wasser schon freigegeben hatte. Per Hand sammelten wir sämtliches Schwemmgut, was nicht immer so appetitlich war, auf und befreiten die Wiesen von Treibgut. Alles wurde auf den kleinen Weg zwischen Rathen und Wehlen gebracht und dort dann mit Multicars in die Container verbracht. Viele fleißige Hände brachten ein schnelles Ende. Gegen Mittag war das, was man von Hand erledigen konnte vollbracht. Für die schweren Brocken musste später dann professionelle, schwere Technik ran.
Nach einer Stärkung (hiermit ein Dank an die kostenlose Verpflegung) suchten wir uns neue Arbeit.
Lange brauchte man nicht gehen. An einem Grundstück saßen  einige Menschen an ihrer Mittagspause. Davor ein riesiger Haufen nasser Gipskartonplatten, Holz, Tapete und Mineralwolle. Die Fenster des schmucken Hauses weit geöffnet, damit die Räume wohl trocknen mögen. Unsere Hilfe war herzlich willkommen! Flugs war der große Haufen per Hand und Eimerkette in die Container verbracht, das Grundstück gesäubert, der Garten etwas aufgeräumt, Waschmaschinen wieder an ihren ursprünglichen Standort verbracht. Die Menschen waren sehr dankbar und das ist wohl der schönste Lohn. Für sie selbst war es ein Motivationsschub. Viele Hände-schnelles Ende, das ist der Slogan in solchen Situationen. Und das Gefühl Hilfe zu bekommen ist auch wichtig.
Wichtig aber auch, dass jetzt nicht die Touristen fernbleiben. Es sind nicht alle betroffen und es muss weiter Geld verdient werden, schon damit die Menschen wieder aufbauen können, was zerstört wurde. So war es auch wichtig, dass am Abend in der Felsenbühne der Freischütz wieder gespielt wurde.
das sind wir : Deutscher Alpenverein Sektion Dresden








Fotos: Fam.Baatz Haus"Heidi" KO Rathen

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