Herbst in den Schrammsteinen

Herbst in den Schrammsteinen

Montag, 31. Oktober 2016

Herbstwanderung in der Hinteren Sächsischen und Böhmischen Schweiz

Hinterhermsdorf-Weifberg-Weißbachtal-Kirnitzschtal,böhmische Seite-Malý Vlči potok (kleines Wolfsbachtal)-Vlči hora (Wolfsberg)-Brtníky (Zeidler)-Šternberg (Sternberg)- Brtnický hrádek ( Raubschloss) - Kirnitzschtal,Niedermühle - Hinterhermsdorf  
28 km




Wir nutzen den Reformationstag nochmals für eine ausführliche Wanderung, diesmal im hintersten Winkel der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Und tatsächlich begegnet uns fast kein Mensch.

Herbstlicher Morgennebel umhüllt die Landschaft, als wir gegen 9:00 Uhr in Hinterhermsdorf Richtung Weifberg aufbrechen. Die goldenen Farben des Herbstlaubes stellen einen Kontrast im Grau des Nebels dar.
Einen Ausblick vom Ausssichtsturm des Weifberges werden wir nicht haben, also laufen wir am Fuße des Berges vorbei Richtung Schäferräumicht (rote Markierung).
Wenig später trifft der Weg auf eine Fahrstraße, welche von Hinterhermsdorf zum Schäferräumicht führt  und somit kommt die gelbe Markierung hinzu. Der Schäferräumicht hat in früheren Jahren bessere Zeiten als Gastwirtschaft gesehen. Hier kommt jedoch schon lange kein Gast vorbei, und auch das einladende Schild, welches vor Jahren noch einlud hier sei Mahl einzunehmen, ist verschwunden.

Bild von Ostern 2012
Wir gehen die gelbe Markierung weiter über den Folgenweg, später Bammelweg in das Weißbachtal. Der Weißbach bildet hier die Grenze zu Böhmen und gleichzeitig ist auch hier von unseren Nachbarn ein kleines Reservat angelegt. Ob hier der Luchs heimisch ist, weiß ich nicht. Einsam ist es allemal, hier haben wir immer kaum Menschen getroffen.

Der Weißbach mündet in die Kirnitzsch, welche hier aus dem Böhmischen rüber kommt und eine Weile den Grenzverlauf bildet.
Eine Brücke führt hinüber auf die Böhmische Seite und wir gehen nun entlang der Křinice, wie sie jetzt heißt.
Von den angrenzenden Felsen leuchtet uns die Schwefelflechte entgegen. Diese findet man nicht mehr so häufig, hier muss die Natur noch intakt sein.

Wir laufen das Tal weiter bis Turistický most, einem Wegkreuz mit Rastplatz. Wir folgen nur kurz der grünen Wegmarkierung und biegen in das erste kleine Tal rechts ab. Es ist das Malý Vlči potok (kleines Wolfsbachtal). Der Pfad ist unmarkiert, aber gut zu sehen und wird auch begangen.

Das Tal ist eng und noch sehr natürlich. Umsgestürzte Bäume liegen, wo sie liegen, Moss und Farne dominieren die Felswände. Wölfe haben sich sicher in früheren jahren sehr heimisch gefühlt und werden es sicher auch in zukünftigen Jahren tun. Spuren haben wir allerdings keine gesehen.

Unerwartet öffnet sich das tal abrupt und ein breiter, zerfahrener Forstweg kommt von rechts und führt auf der linken Hangseite steil durch den Buchenwald hinan. Er ist als Naturlehrpfad gekennzeichnet und führt direkt nach Vlči hora (Wolfsberg).
 
Zuvor kommt man noch an einer liebevoll umhausten Quelle vorbei, leider ohne Namen.

In Wolfberg haben wir das nächste Ziel vor Augen, den Basaltgipfel des gleichnamigen Berges.
Am Kirchlein geht es vorbei und eine gelbe Markierung führt hinauf. Der Buchenwald leuchtet goldenen in der nun etwas scheinenden Herbstsonne. Allerdings ist das nasse, herabfallende Laub aauf dem basaltigen Untergrund etwas rutschig.
Oben befindet sich ein Ausssichtsturm. er gehört zum Touristenklub  KČT und ist im Besitz der Stadt Krásna Lípa. Aber er hat geöffnet, obwohl wir bis jetzt auch hier noch keinem Menschen begenet sind! Für 20 tschechische Kronen pro Person darf man die 16 Meter hinauf steigen. Der Turm ist komplett zu und die Glasfronten heute mit Kondenswasser überzogen. man hat jedoch einen fantastischen Rundblick über die Sächsische und Böhmische Schweiz, das Zittauer Gebirge und das Jeschkengebirge.

Im Turminneren hat sich Jemand die Mühe gemacht, viele, der zahlreichen Ausssichtstürme Böhmens zu fotografieren und sie hier aufzuhängen. Ob die Sammlung komplett ist? Ich weiß es nicht, aber schön und interessant.
Die gelbe Markierung bringt uns auf der anderen Seite des berges hinunter und wir treffen auf die rote Markierung, welche am Fuße des Berges vorbei ging.
Wir gehen sie bis Brtníky (Zeidler).
Bervor wir in diesem kleinen,veschlafenen böhmischen Örtchen ankommen, welches auch schon wesentliche bessere Zeiten hatte (von der einstigen Tetilindusrie sind nur noch teilweise restaurierte, teilweise verfallenen Gebäude übrig), kommen wir noch auf den Kreuzweg. Er befindet sich auf einem Höhenrücken des Křížový ývrch (Kreuzberg). Die kleine Kapelle und die Kreuze, auf welchen der Leidensweg Jesus Christus dargestellt werden, sind inzwischen sehr gut restauriert worden.

Der Weg und auch die rote Markierung führt hinunter in den Ort. Wir überqueren die Kreuzung und an dem ersten, markanten großen Haus aus den Zeiten florierender Textilindustrie (hier ist heute ein Kinderheim untergebracht) führt die grüne Markierung links durch einzelne Häuser hindurch auf eine Wiese bergan.
Hier haben wir nochmal einen schönen Blick auf den herbstlichen Wolfsberg.
Gerade unter einer Stromleitung entlang führt der Weg zu einer Lichtung mit einigen deutlich verfallenen Häusern. Hier soll einmal das Jagdschloss Sternberg gestanden haben. Eine Tafel erinnert an die Geschichte. Mehr ist nicht mehr übrig. Die verfallenen Reste der nachfolgenden Architektur könnten nun auch mal entfernt, und das Areal komplett der Natur zurück gegeben werden.
Die grüne Markierung führt wieder hinein in den Nationalpark, hinein in den Sandstein und direkt zu einem ehemaligen Raubschloss: Brtnický hrádek.Viel ist nicht mehr zu sehen, ein paar in den Fels gehauenen Stufen, eine viereckige in den Fels gehauenen Vertiefung auf welcher wohl irgend eine weitere Bebauung/Turm stand.

Die Aussicht ist inzwischen auf die umliegenden kleinen, einsamen Tälchen beschränkt. Aber, es ist total leise. Abgelegen von großen und kleinen Straßen, keine Eisenbahn, nix in unmittelbarer Nähe. Selbst das Handy kann nix sagen - kein Netz. Ruhe - nur die Stimmen der Natur, einfach zum genießen.
Die grüne Markierung führt uns wieder zur großen Wegreuzung Turistický most und in das Kirnitzschtal.
An der gleichen Stelle wie heute morgen verlassen wir wieder Böhmen und gehen aber auf deutscher Seite weiter, auf gelber Markierung zur Niedermühle, immer entlang der Krinitzsch.
Rastplatz Mönchsklause kurz vor der Niedermühle
Nach der Niedermühle führt die gelbe Markierung über den Reißersgrund wieder hinauf nach Hinterhermsdorf.
Im abendlichen Licht blicken wir zurück auf den Wolfsberg und vor uns liegt der Weifberg nun nicht mehr im Nebel.


Karte: Labské Pískovce/NP České Švýcarsko 1:25000 Eurokart cz



Samstag, 29. Oktober 2016

Herbst im Bielatal und auf dem Hohen Schneeberg

Eine Wanderung durch das Bielatal zum Hohen Schneeberg und zurück, ca. 22 km

Wir parken unser Auto oberhalb der Schweizermühle. Am Waldrand führt der Weg weiter und trifft wenig später auf den gelb markierten Steig Felsengasse. Wir stehen oberhalb der beiden Herkulessäulen. Das Schwarz des Sandsteins steht jetzt hier überall schön im Kontrast mit dem Goldgelb der Blätter.






Es ist Herbst im Bielatal, und es ist ruhig. Das Wetter der vergangenen Tage macht ein Klettern unmöglich. Es sind wenige Wanderer unterwegs. Vom Erzgebirgskamm kommt ein kalter Wind und dunkle Wolken hinüber. Das Wetter kann sich gerade nicht so richtig entscheiden.

Oberhalb der Kletterfelsen gehen wir den gelb markierten Pfad weiter bis hinunter zur Ottomühle.
Zwischen den Häusern, kurz vor der Hütte des Sächsichen Bergsteiger Bundes SBB, führt der rot markierte Weg auf der anderen Talseite wieder steil hinauf. Ihn verfolgen wir bis zur Grenzplatte.

Hier kommt die Sonne mal kurz hervor und taucht die Grenztürme und ihre Umgebung in ein goldenes Licht.
Unter uns liegt das verschlafene Nest Ostrov auf böhmischer Seite. Direkt an der Grenze, am Grenzwegwächter steigen wir hinunter ins Bielatal und laufen durch Ostrov hindurch. Parallel zum Ort sind sie alle aufgereiht, die Felsen Ostrovské Skaly.
Nach dem Ortsausgang führt die rote Markierung steil links in einen Hohlweg und durch die Felsen hindurch.



Sie führt weiter auf dem Hochplateau bis nach Sněžnik, einem kleinen böhmischen Dörfchens unterhalb des Hohen Schneeberges. Zunächst geht es über eine Asphaltstraße nach oben. In einer deutlichen Linkskurve führt der Weg nach rechts weg, direkt bis auf das riesige Plateau und weiter bis zum Aussichtsturm.


Hier oben ist prinzipiell anders Wetter und meist rauher. Die Blätter sind schon längst gefallen und es weht ein recht kalter, starker Wind. Doch gerade wegen des Windes ist die Sicht eigentlich ganz gut. Die Vulkankegel des Böhmischen Mittelgebirges sind gut zu sehen und werden von einigen Sonnenstrahlen angeleuchtet, während der Erzgebirgskamm in den dunklen Wolken verschwindet.


Auf der anderen Seite lässt sich der Rosenberg erahnen, die Lausitzer Berge kann man weiß Gott heute nicht sehen.
Bis nach Sněžnik gehen wir auf gleichem Weg wieder hinab und weiter auf blauer Markierung durch den Ort durch. Die Straße ist wenig befahren, man muss sie eine ganze Weile benutzen. Ca. 500 m nach dem Ortsausgang biegt der Weg nach links in den Wald hinein.
Kurz vor der Grenze führt der Pfad auf die Straße, welche nur von einer Buslinie befahren werden darf. Sie kommt von Rosenthal hinauf.
Kurz nach der Grenze führt die gelbe Markierung in den Dürrebiehlegrund hinab. Wir gehen diesen Weg ca. 20 Meter und nehmen den ersten unmarkierten Weg nach rechts. Er verläuft immer entlang der Waldgrenze und oberhalb der Felsen direkt bis man auf die gelbe Wegmarkierung trifft, welche wir heute früh benutzt haben. Teilweise ist der Weg entlang der Waldgrenze von den Wildschweinen und/oder von Traktoren umgeackert. Man darf sich nicht beirren lassen, im Wald geht der Weg immer weiter.

Karten: Gebietswanderkarte Bielatal 1:10 000, Rolf Böhm Verlag Bad Schandau ; Elbsandsteingebirge NP Sächsische Schweiz (Deutsch-Tschechisch) GEOKART 1: 25 000; www.geodezieonline.cz


Sonntag, 23. Oktober 2016

Herbstwanderung um die Talsperre Klingenberg

Die über hundertjährige Talsperre, welche die aus dem Osterzgebirge kommende Wilde Weißeritz staut, ist ein bedeutendes Trinkwasserreservoire der Stadt Dresden, dient dem Hochwasserschutz und ist nebenbei ein Naherholungsgebiet.
Die 11 km lange Umrundung stellt keine großen Anforderungen an die Kondition, ist aber zu jeder Jahreszeit schön.
Ein paar wenige Parkplätze befinden sich unterhalb der Gaststätte an der Staumauer.